Wer glaubt, Seilgärten seien ein Produkt der modernen Freizeitindustrie, irrt: Bereits 1875 öffnete in Frankreich der erste „Parcours“ seine Pforten. Allerdings stand damals noch die rein physische Herausforderung im Vordergrund. Zum Training der körperlichen Fitness dienten auch die Hindernisbahnenparcours, die das britische Militär in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einsetzte.
Schließlich war es der deutsche Reformpädagoge Kurt Hahn, der als Mitbegründer der Erlebnispädagogik den Seilgarten 1941 erstmals in englischen Schulen einsetzte. Rund zwanzig Jahre später setzten sich die Seilgärten als zentrales Element von Outdoor-Seminaren in den USA durch. Auf diesen Erfolgen aufbauend, entstanden weltweit immer mehr erlebnispädagogische Seilgärten.
Seilgärten haben also durchaus Tradition. Auf eine lange Geschichte blickt auch das Grundstück des Hochseilgartens K1: In den 50ern vom Verleger Alfred Neven DuMont und seiner Schwester Majella Brücker gekauft, wurde das Gelände inklusive Haus und Scheune später der Kölner Belvedere-Schule für körperbehinderte Kinder zur Verfügung gestellt. Hier konnten die Kinder am Wochenende ungestört spielen und ganz sie selbst sein. Lehrerwechsel und Umstrukturierungen führten jedoch dazu, dass der Kramerhof immer seltener und schließlich gar nicht mehr als Ausflugsziel genutzt wurde.
Jahrelang bot das Gelände vielen Kindern einen Ort, wo sie sich ungestört austoben und ausprobieren durften. Mit fast unberührter Natur, einem natürlichen Bachlauf sowie der vielfältigen Fauna und Flora bot das große Areal Kindern viel Raum für ganz besondere Erlebnisse. Eben dieses Potenzial greift nun der Hochseilgarten K1 auf, um das Naturerlebnis am Kramerhof für Kinder, aber auch für Erwachsene neu zu beleben und im wahrsten Sinne des Wortes in eine neue Dimension zu erheben.